1. Prinzipien
Für jede Art von Text gibt es bestimmte Prinzipien, die man beim
Schreiben beachten sollte. Für das Schreiben von Hausarbeiten sind
einige Prinzipien besonders wichtig, die wir hier in einem ersten
Überblick anführen und kurz erläutern.
Man sollte beim Schreiben von Hausarbeiten
1. problemorientiert und ergebnisorientiert schreiben.
Das bedeutet z.B., man sollte:
- das zentrale Problem/ die zentrale(n) Fragestellung(en) schon in
der Einleitung zeigen,
- Ergebnisse zusammenfassend formulieren, Zwischenergebnisse am Ende
größerer Abschnitte formulieren,
- ggf. darauf hinweisen, dass bestimmte Ergebnisse nicht oder nicht
vollständig erzielt wurden.
2. an wissenschaftlichen Vorarbeiten orientiert schreiben.
- Meistens gibt es zu einem bestimmten Thema schon wissenschaftliche
Arbeiten, die man als Ausgangspunkt benutzen kann.
- Nach Möglichkeit sollte man vom gegenwärtigen Stand der Forschung
ausgehen.
- Man sollte die Bezugnahme auf wissenschaftliche Arbeiten für den
Leser nachvollziehbar machen (Art der Verwendung von Literatur
deutlich machen; Übernahmen erkennbar machen, ggf. wörtlich
zitieren).
3. kritisch schreiben
- Nicht alles, was in Büchern steht, ist richtig.
- Man sollte Probleme, Fehler, die Unvollständigkeit einzelner
benutzter wissenschaftlicher Texte ggf. zeigen, vor allem, wenn man
bessere Lösungen eines Problems vorschlägt (oder aus der Literatur
entnimmt).
4. argumentativ schreiben
- Behauptungen/Thesen versteht man meistens erst in ihrem
Begründungszusammenhang richtig. Deshalb: Thesen nicht unbegründet
lassen, ggf. Begründungen aus der Literatur zitieren.
5. reflexiv schreiben
- den eigenen Sprachgebrauch wenn nötig erläutern
(z.B. folgendermaßen: "Hier wird der Ausdruck Thema im Sinne der
Thema-Rhema-Theorie verwendet"),
- dem Leser erkennbar machen, welche Schritte in der Beschreibung,
Argumentation oder im thematischen Aufbau man macht (z.B. durch
Ankündigung dieser Schritte).
6. adressatenorientiert schreiben
- überlegen, was die Adressaten wissen können und was sie
interessieren könnte.
- Wissen, das benötigt wird, aber nicht vorausgesetzt werden kann,
muss explizit eingeführt werden. Insbesondere: Wissenschaftliche
Termini, die neu eingeführt werden, sollte man erklären und möglichst
mit einem Beispiel illustrieren.
- Auch wenn man sich Lehrende als Adressaten vorstellt, ist es
sinnvoll, so zu schreiben, als hätte man nicht-spezialisierte Leser
(z.B. Studierende) vor sich.
7. verständlich schreiben
- das Wissen der Adressaten berücksichtigen (siehe 6.),
- komplizierte Sachverhalte durch Beispiele illustrieren,
- komplexe syntaktische Strukturen nur soweit benutzen, als sie für
eine differenzierte und präzise Darstellung nötig sind.
8. übersichtlich schreiben
- den thematischen und funktionalen Aufbau der Arbeit klar erkennbar
machen (Dezimalnotation im Inhaltsverzeichnis und für die
Abschnittsgliederung, Überschriften, ggf. im Text selbst Hinweise auf
den thematischen und funktionalen Aufbau),
- thematische und funktionale Bausteine mittlerer Größe durch
Absatzbildung erkennbar machen,
- Zusammenhänge zwischen einzelnen Textteilen (Abschnitten, Kapiteln)
verdeutlichen.
9. sich kurz fassen
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