Schreibkompetenz: Hausarbeiten
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Institut für Germanistik
Gerd Fritz
 

1. Prinzipien

Für jede Art von Text gibt es bestimmte Prinzipien, die man beim Schreiben beachten sollte. Für das Schreiben von Hausarbeiten sind einige Prinzipien besonders wichtig, die wir hier in einem ersten Überblick anführen und kurz erläutern.

Man sollte beim Schreiben von Hausarbeiten

1. problemorientiert und ergebnisorientiert schreiben.

Das bedeutet z.B., man sollte:

  • das zentrale Problem/ die zentrale(n) Fragestellung(en) schon in der Einleitung zeigen,
  • Ergebnisse zusammenfassend formulieren, Zwischenergebnisse am Ende größerer Abschnitte formulieren,
  • ggf. darauf hinweisen, dass bestimmte Ergebnisse nicht oder nicht vollständig erzielt wurden.

2. an wissenschaftlichen Vorarbeiten orientiert schreiben.

  • Meistens gibt es zu einem bestimmten Thema schon wissenschaftliche Arbeiten, die man als Ausgangspunkt benutzen kann.
  • Nach Möglichkeit sollte man vom gegenwärtigen Stand der Forschung ausgehen.
  • Man sollte die Bezugnahme auf wissenschaftliche Arbeiten für den Leser nachvollziehbar machen (Art der Verwendung von Literatur deutlich machen; Übernahmen erkennbar machen, ggf. wörtlich zitieren).

3. kritisch schreiben

  • Nicht alles, was in Büchern steht, ist richtig.
  • Man sollte Probleme, Fehler, die Unvollständigkeit einzelner benutzter wissenschaftlicher Texte ggf. zeigen, vor allem, wenn man bessere Lösungen eines Problems vorschlägt (oder aus der Literatur entnimmt).

4. argumentativ schreiben

  • Behauptungen/Thesen versteht man meistens erst in ihrem Begründungszusammenhang richtig. Deshalb: Thesen nicht unbegründet lassen, ggf. Begründungen aus der Literatur zitieren.

5. reflexiv schreiben

  • den eigenen Sprachgebrauch wenn nötig erläutern (z.B. folgendermaßen: "Hier wird der Ausdruck Thema im Sinne der Thema-Rhema-Theorie verwendet"),
  • dem Leser erkennbar machen, welche Schritte in der Beschreibung, Argumentation oder im thematischen Aufbau man macht (z.B. durch Ankündigung dieser Schritte).

6. adressatenorientiert schreiben

  • überlegen, was die Adressaten wissen können und was sie interessieren könnte.
  • Wissen, das benötigt wird, aber nicht vorausgesetzt werden kann, muss explizit eingeführt werden. Insbesondere: Wissenschaftliche Termini, die neu eingeführt werden, sollte man erklären und möglichst mit einem Beispiel illustrieren.
  • Auch wenn man sich Lehrende als Adressaten vorstellt, ist es sinnvoll, so zu schreiben, als hätte man nicht-spezialisierte Leser (z.B. Studierende) vor sich.

7. verständlich schreiben

  • das Wissen der Adressaten berücksichtigen (siehe 6.),
  • komplizierte Sachverhalte durch Beispiele illustrieren,
  • komplexe syntaktische Strukturen nur soweit benutzen, als sie für eine differenzierte und präzise Darstellung nötig sind.

8. übersichtlich schreiben

  • den thematischen und funktionalen Aufbau der Arbeit klar erkennbar machen (Dezimalnotation im Inhaltsverzeichnis und für die Abschnittsgliederung, Überschriften, ggf. im Text selbst Hinweise auf den thematischen und funktionalen Aufbau),
  • thematische und funktionale Bausteine mittlerer Größe durch Absatzbildung erkennbar machen,
  • Zusammenhänge zwischen einzelnen Textteilen (Abschnitten, Kapiteln) verdeutlichen.

9. sich kurz fassen


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