Schreibkompetenz: Protokolle
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Institut für Germanistik
Gerd Fritz
 

3. Formulierungsprobleme: Von der gesprochenen zur geschriebenen Sprache

Texte werden in gesprochener und geschriebener Sprache formuliert. Das Formulieren mündlicher Texte und das Formulieren schriftlicher Texte sind zwei verschiedene Fertigkeiten. Man kann einen Text nicht so aufschreiben, wie man ihn in einem Gespräch formulieren würde und umgekehrt.

Diese Erkenntnis ist für das Verfassen von Protokollen von besonderer Bedeutung, da von dem Verfasser erwartet wird, dass er eine mündliche Kommunikation in einen geschriebenen Text überführt. Dabei sollte er darauf achten, dass er nicht unkontrolliert Formulierungen der gesprochenen Sprache in seinem Text aufnimmt oder bei der Umstellung auf geschriebene Sprache in einen gestelzten Stil verfällt.

Probleme dieser Art, die beim Formulieren in schriftlichen Texten auftreten, haben wir ausführlich im Modul Zusammenfassungen behandelt (Modul Zusammenfassungen, Teil 2, Kapitel 4.5). Dort finden Sie eine Einführung in die Problematik, Beispiele und Analysen sowie Übungsaufgaben.

Im Folgenden finden Sie einige Negativbeispiele, die Sie auf Probleme beim Formulieren von Protokollen aufmerksam machen sollen.

Negativbeispiele

Beispiele für Formulierungen, die man in wissenschaftlichen Texten eher nicht verwenden würde (kursiv gekennzeichnet).

(1)  Diese werden mit Handlungsverben beschrieben. Es gibt eine Menge solcher Bausteine, die der Prof. auf einer OHP-Folie zeigt.
(2)  Das bedeutet, es ist von Beginn an sowieso schon klar, wer die erwähnten Einbrecher sind.
(3)  Nach der Ausgabe der Texte, einigen weiteren Literaturhinweisen und der Rumgabe der Teilnehmerliste entließ uns Prof. Maier.
(4)  Leider war es nicht möglich, alle Bausteine abzuschreiben.

Beispiel für umständliche Formulierungen

(5)  Um das Wissen über die Bedeutung dieser Struktur zu erlangen, schreibt der Seminarleiter den Beispielsatz "Die Katze schläft gerne auf dem Sofa" an die Tafel und fordert den Kurs auf, Teilungsvorschläge zu machen, wobei er betont, dass man die Struktur, die man beschreibt, auch begründen können muss.

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