2. Formalia: Aufbau, Darstellungsform, Sprache
1. Aufbau
2. Darstellungsform
3. Sprache
In diesem Textbaustein finden Sie stichwortartig Informationen darüber, wie ein wissenschaftliches Protokoll aufgebaut sein sollte, welche Darstellungsform Sie wählen sollten und was Sie bei der sprachlichen Gestaltung beachten sollten.
Der Textbaustein "Positivbeispiel
eines Seminarprotokolls" zeigt Ihnen konkret, wie ein fertiges
Protokoll tatsächlich aussehen sollte.
Ein Protokoll setzt sich in der Regel aus drei Teilen zusammen: Dem
Protokollkopf, der situative Angaben enthält, dem Hauptteil, der die
Darstellung der Veranstaltung beinhaltet und dem Ende. In der
folgenden Systematisierung haben wir als Richtlinie zusammengestellt,
was die einzelnen Bausteine beinhalten sollten.
1. Protokollkopf (situative Angaben)
- Art des Protokolls
- Datum, Uhrzeit, Ort der Veranstaltung
- Protokollant/ in
- Anwesende Personen, (entschuldigte) abwesende Personen
(ggf. Anwesenheitsliste)
- Thema der Veranstaltung
2. Darstellung der Veranstaltung
- Kontextualisierung der Veranstaltung (was war vorher, in welchem
Rahmen findet die Veranstaltung statt etc.)
- Verlauf: Wichtige Standpunkte, Thesen, Argumente;
Arbeitsaufträge
- Medien: Arbeitsblätter, Graphiken, Tafelanschriften (integriert
oder als Anhang)
- Ergebnisse/ Beschlüsse
- Literaturhinweise, Quellenangaben
3. Ende
- Ende der Veranstaltung (Datum, Uhrzeit)
- Ggf. Anlagen
- Unterschrift des Protokollanten, des Veranstaltungsleiters
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Genauigkeit und Knappheit
Für das Verfassen von Protokollen gelten zwei wesentliche Prinzipien:
Genauigkeit und Knappheit. Diese Prinzipien sind nicht leicht
miteinander zu vereinbaren. Auf der einen Seite sollte das Protokoll
genau sein, d.h. es sollte alle wichtigen Vorgänge wiedergeben. Auf
der anderen Seite sollte das Protokoll kurz und knapp gehalten sein,
d.h. nicht alle Sachverhalte können erwähnt werden. Aus diesen
Anforderungen ergibt sich, dass es für das Verfassen von Protokollen
von elementarer Bedeutung ist, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden
zu können. (RELEVANZPROBLEME)
Übersichtlichkeit
Wichtig für die Darstellungsform ist weiterhin, dass das Protokoll
optisch übersichtlich gestaltet ist. Das gelingt am besten, indem man
eine vernünftige Gliederung wählt und diese mit Hilfe von (Zwischen-)
Überschriften deutlich macht. Achten Sie darauf, dass die
Überschriften zu dem ihnen zugeordneten Text passen.
Hervorhebungen
Wenn Sie Ausdrücke mit Hilfe eines bestimmten Schriftschnitts (kursiv,
fett, etc.) besonders kennzeichnen möchten, verwenden Sie immer nur
eine Maßnahme: entweder fett oder kursiv oder
unterstrichen, niemals
mehrere gleichzeitig (nicht so!).
Anhang
Häufig fällt es Studierenden schwer zu entscheiden, ob beispielsweise ein Tafelbild in den Fließtext eingebunden werden soll oder ob es in den Anhang gehört. Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. Als Faustregel gilt jedoch: Wenn es sich um eine kompakte Skizze oder ähnliches handelt, die die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des Protokolls nicht gefährdet und die zur Erläuterung des Fließtexts direkt beiträgt, kann sie eingebunden werden. Handelt es sich hingegen um komplexe Graphiken, ausführliche Beispiele etc., die nicht direkt zum Textverständnis beitragen, sollten diese als Anhang beigelegt werden.
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- Präsens (Es handelt sich um eine Mitschrift, während der
Redner spricht).
Achten Sie auch darauf, nicht verschiedene Zeiten zu verwenden, wie es
im folgenden Beispiel der Fall ist: "In der heutige(n) Stunde beginnt
Professor Fritz mit einer Erklärung zu den Stundenprotokollen und gab
danach das Ergebnis der Referatsverteilung bekannt."
- Neutral: Konjunktiv verwenden, um Aussagen einzelner
Personen wiederzugeben. Wenn Sie sich unsicher sind, wann und wie der
Konjunktiv verwendet wird, lesen Sie das Kapitel 2.4.4 "Die Wiedergabe in indirekter Rede" in
unserem Modul "Zusammenfassungen", Kapitel 4.1 "Probleme bei der
Textwiedergabe".
- Verständliche Formulierungen, evtl. verwendete Fachsprache
übernehmen
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