Schreibkompetenz: Protokolle
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Institut für Germanistik
Gerd Fritz
 

2. Formalia: Aufbau, Darstellungsform, Sprache

1. Aufbau
2. Darstellungsform
3. Sprache

In diesem Textbaustein finden Sie stichwortartig Informationen darüber, wie ein wissenschaftliches Protokoll aufgebaut sein sollte, welche Darstellungsform Sie wählen sollten und was Sie bei der sprachlichen Gestaltung beachten sollten.

Der Textbaustein "Positivbeispiel eines Seminarprotokolls" zeigt Ihnen konkret, wie ein fertiges Protokoll tatsächlich aussehen sollte.

1. Aufbau

Ein Protokoll setzt sich in der Regel aus drei Teilen zusammen: Dem Protokollkopf, der situative Angaben enthält, dem Hauptteil, der die Darstellung der Veranstaltung beinhaltet und dem Ende. In der folgenden Systematisierung haben wir als Richtlinie zusammengestellt, was die einzelnen Bausteine beinhalten sollten.

1. Protokollkopf (situative Angaben)

  • Art des Protokolls
  • Datum, Uhrzeit, Ort der Veranstaltung
  • Protokollant/ in
  • Anwesende Personen, (entschuldigte) abwesende Personen (ggf. Anwesenheitsliste)
  • Thema der Veranstaltung

2. Darstellung der Veranstaltung

  • Kontextualisierung der Veranstaltung (was war vorher, in welchem Rahmen findet die Veranstaltung statt etc.)
  • Verlauf: Wichtige Standpunkte, Thesen, Argumente; Arbeitsaufträge
  • Medien: Arbeitsblätter, Graphiken, Tafelanschriften (integriert oder als Anhang)
  • Ergebnisse/ Beschlüsse
  • Literaturhinweise, Quellenangaben

3. Ende

  • Ende der Veranstaltung (Datum, Uhrzeit)
  • Ggf. Anlagen
  • Unterschrift des Protokollanten, des Veranstaltungsleiters

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2. Darstellungsform

Genauigkeit und Knappheit
Für das Verfassen von Protokollen gelten zwei wesentliche Prinzipien: Genauigkeit und Knappheit. Diese Prinzipien sind nicht leicht miteinander zu vereinbaren. Auf der einen Seite sollte das Protokoll genau sein, d.h. es sollte alle wichtigen Vorgänge wiedergeben. Auf der anderen Seite sollte das Protokoll kurz und knapp gehalten sein, d.h. nicht alle Sachverhalte können erwähnt werden. Aus diesen Anforderungen ergibt sich, dass es für das Verfassen von Protokollen von elementarer Bedeutung ist, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können. (RELEVANZPROBLEME)

Übersichtlichkeit
Wichtig für die Darstellungsform ist weiterhin, dass das Protokoll optisch übersichtlich gestaltet ist. Das gelingt am besten, indem man eine vernünftige Gliederung wählt und diese mit Hilfe von (Zwischen-) Überschriften deutlich macht. Achten Sie darauf, dass die Überschriften zu dem ihnen zugeordneten Text passen.

Hervorhebungen
Wenn Sie Ausdrücke mit Hilfe eines bestimmten Schriftschnitts (kursiv, fett, etc.) besonders kennzeichnen möchten, verwenden Sie immer nur eine Maßnahme: entweder fett oder kursiv oder unterstrichen, niemals mehrere gleichzeitig (nicht so!).

Anhang
Häufig fällt es Studierenden schwer zu entscheiden, ob beispielsweise ein Tafelbild in den Fließtext eingebunden werden soll oder ob es in den Anhang gehört. Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. Als Faustregel gilt jedoch: Wenn es sich um eine kompakte Skizze oder ähnliches handelt, die die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des Protokolls nicht gefährdet und die zur Erläuterung des Fließtexts direkt beiträgt, kann sie eingebunden werden. Handelt es sich hingegen um komplexe Graphiken, ausführliche Beispiele etc., die nicht direkt zum Textverständnis beitragen, sollten diese als Anhang beigelegt werden.

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3. Sprache

  • Präsens (Es handelt sich um eine Mitschrift, während der Redner spricht).
    Achten Sie auch darauf, nicht verschiedene Zeiten zu verwenden, wie es im folgenden Beispiel der Fall ist: "In der heutige(n) Stunde beginnt Professor Fritz mit einer Erklärung zu den Stundenprotokollen und gab danach das Ergebnis der Referatsverteilung bekannt."
  • Neutral: Konjunktiv verwenden, um Aussagen einzelner Personen wiederzugeben. Wenn Sie sich unsicher sind, wann und wie der Konjunktiv verwendet wird, lesen Sie das Kapitel 2.4.4 "Die Wiedergabe in indirekter Rede" in unserem Modul "Zusammenfassungen", Kapitel 4.1 "Probleme bei der Textwiedergabe".
  • Verständliche Formulierungen, evtl. verwendete Fachsprache übernehmen

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