Schreibkompetenz: Zusammenfassungen
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Institut für Germanistik
Gerd Fritz
 

zu Problemtypen 4 - Koreferenz: Musterlösungen

Aufgabe - Lösung

In (1) gibt es für dieses keinen möglichen Bezugsausdruck im Vorbereich. Der Leser hat keine Chance zu wissen, worauf sich dieses bezieht.

In (2b) könnte sich Sie sowohl auf Fehlentwicklungen als auch auf Beispiele beziehen. Beide Bezugsmöglichkeiten ergeben aber keinen guten Sinn. Weder versteht man, was es heißt, dass eine Fehlentwicklung praxisfern ist, noch kann man als Leser etwas mit dem Hinweis anfangen, dass die Beispiele praxisfern seien und keine Lösung anbieten würden. Was die Verfasserin vermutlich sagen wollte, war: Muckenhaupt weist auf Fehlentwicklungen bei der theoretischen Fundierung der allgemeinen Lernziele hin. Ein Beispiel dafür ist die nachträgliche Didaktisierung praxisferner Theorien.

In (3c) ist der Bezug von er unklar. Bezieht sich er auf Wittgenstein, dann wäre mit (3c) ein weiterer Kritikpunkt von Pitcher gemeint. Bezieht sich dieses er aber auf Pitcher, dann wäre mit (3c) ein weiteres Missverständnis Pitchers gemeint. Beide Bezüge sind denkbar. Wenn wir in den Ausgangstext schauen, erscheint es wahrscheinlicher, dass die Verfasserin der Zusammenfassung sagen wollte, dass Pitcher hier etwas verwechselt - und nicht Wittgenstein. Hier wäre es also besser, statt des anaphorischen Pronomens einen der beiden Eigennamen zu verwenden.

In (4a) wird keine Handlung von Rudi Keller genannt, sondern das Thema eines von ihm geschriebenen Kapitels. Deshalb ist der Anschluss mit dabei in (3b) schief. Korrekt wäre in dieser Hinsicht folgende Satzfolge: (a) In dem Kapitel "Wittgensteins instrumentalistische Zeichenauffassung" behandelt Rudi Keller Bedeutungstheorien. (b) Dabei geht er besonders auf Wittgensteins Theorie ein.

In (5a) ist unklar, worauf sich ihrem bezieht. Das einzige geeignete Bezugswort im Femininum ist Vorstellungstheorie. Dass die Bedeutungshaftigkeit eines Wortes nur in regelhaften Gebrauch der Vorstellungstheorie bestehe, kann aber keine sinnvolle Aussage sein. Es müsste hier also wohl seinem heißen. Der Bezug von dies in (5b) ist ebenfalls unklar. Eine wohlwollende Deutung wäre, dass Keller nochmals versucht, zu verdeutlichen dass die Bedeutungshaftigkeit eines Wortes nur in seinem regelhaften Gebrauch bestehe.